Qualitätssicherung im Offenburger Modell!?

Brief der Fraktion an Herrn Bürgermeister Kopp und Martina Köllner (FB 9)

Qualitätssicherung im Offenburger Modell!?

 

Sehr geehrter Herr Kopp, sehr geehrte Frau Köllner,

mit dem Gemeinderatsbeschluss vom Dezember 2023 mündete das Offenburger Modell von einer Pilotphase in den Regelbetrieb. Es wird mittlerweile an einigen Standorten umgesetzt und von zahlreichen Familien in Anspruch genommen. Da mittlerweile einige Zeit verstrichen ist und seitens unserer Fraktion zahlreiche Gespräche mit Fachkräften sowie Eltern stattfanden, haben sich einige Fragen ergeben.

  1. Die Stadt bezuschusst die Umsetzung des Offenburger Modells. Es nimmt direkten Einfluss auf die Arbeit in der Kita und betrifft zahlreiche Kinder und Familien unserer Stadt. Aus unserer Sicht ist es erforderlich, mindestens jährlich im BSS über das Offenburger Modell zu berichten und den Gemeinderat über den aktuellen Stand zu informieren. Der Bericht sollte, ggf. unterfüttert durch eine jährliche Abfrage, u.a. Themen wie die Inanspruchnahme/ Belegung, Qualität, Zufriedenheit der Eltern, beobachtete Auswirkungen auf die Kinder und Zufriedenheit des Personals beinhalten. Ist dies vorstellbar oder gar schon etwas in Planung?
  2. Es gibt beim externen Träger keine Qualitätssicherung, wie es der KVJS als Aufsichtsbehörde in der Kita gewährleistet. Das Offenburger Modell ist kein betriebserlaubnispflichtiges Modell und hat daher nicht die Standards, wie die pädagogische Arbeit in der Kita. Wie kann trotzdem Qualität gesichert werden? Wer prüft regelmäßig die Eignung des eingesetzten Personals? Wer prüft, dass nur geschulte Mitarbeitende eingesetzt werden? Wer sichert, dass die entwickelten Konzepte (z.B. Übergabekonzept, Kommunikationskonzept) sinnvoll sind, funktionieren und ggf. weiterentwickelt werden? Wie können problematische Entwicklungen rechtzeitig erkannt werden?

  3. Hat sich die Arbeit in der Kita nach der Einführung des Offenburger Modells verbessert? Ein Ziel war es, in der Kita wieder eine verlässliche Betreuung anzubieten. Dies gelingt in manchen Kitas trotz der Einführung des Offenburger Modells nicht ganz. Was könnten Gründe dafür sein? Hat sich die Qualität der pädagogischen Arbeit in der Kita dennoch verbessert? Wie wird dies gemessen? Hat sich die Zufriedenheit der pädagogischen Fachkräfte wieder erhöht?
  1. Wie ist der aktuelle Stand hinsichtlich der Umsetzung der weiteren Maßnahmen aus der Qualitätsoffensive 2 (Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze und einer Ausbildungs-koordinationsstelle, Förderung der Kindertagespflege, Einsatz von Heilpädagog:innen etc.)?

Unsere Fraktion steht nach wie vor hinter dem Offenburger Modell als alternatives Betreuungsmodell und Ergänzung zum städtischen Kita-Angebot. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass dieses doch relativ neue Betreuungsmodell einer regelmäßigen Prüfung und Qualitätssicherung unterzogen werden sollte.

Wir bitten deshalb um Beantwortung dieser Fragen und einen entsprechenden Bericht zum Offenburger Modell im BSS, wenn möglich noch vor der Sommerpause.
Herzlichen Dank.

 

Mit freundlichen Grüßen

Fraktion, Freie Wähler Offenburg

 

Ihre FWO-Fraktion

 

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