Zunächst einmal ist es löblich, dass sich Bürgerinnen und Bürger auch außerhalb der Entscheidungsgremien für öffentliche Belange interessieren und einsetzen. Besonders wenn es um den Erhalt von Flora und Fauna geht, hat sich gottseidank im Bewusstsein der Menschen in den letzten Jahren gerade mit Blick auf den Klimaschutz ein deutlicher Wandel vollzogen.
Einfach nur toll ...
Im Falle eines möglichen Umbaus der Moltke- und Weingartenstraße, bei dem es natürlich auch um die Frage des Erhalts des stattlichen Baumbestandes geht, muss der Gemeinderat im Rahmen des Planungsprozesses darauf ein besonderes Augenmerk legen. Auch die Verwaltung hat über Bürgerdialoge, Onlinebeteiligungen und Anwohnerfragebögen im Vorfeld für eine breite Öffentlichkeit und Transparenz gesorgt.
Nochmal: Hier ging und geht es aus dem Blickwinkel des Gemeinderats um den Auftrag an die Verwaltung Lösungen zu entwickeln, wie man den Rad- und Fußverkehr im Einklang mit dem motorisierten Verkehr, insbesondere die dortige prekäre Parksituation verbessern kann.
Zahlreiche Varianten und Vorschläge wurden und werden hierbei im Rat erörtert, abgewogen und diskutiert. Es gibt weder eine Zustimmung noch eine Entscheidung und schon gar nicht, wenn es um die Fällung von Bäumen geht.
Diesen Ablauf habe ich vor Wochen in einem Antwortbrief an Herrn Fröhlich, den Initiator der nun vorliegenden Petition, entsprechend geschildert, der mich persönlich anschrieb und mich um meine „Baumfäll-Meinung“ bat. Ich gehe auch davon aus, dass weitere Räte von ihm angeschrieben wurden und ich bin mir sicher, dass die meisten Kolleg:innen im gleichen Tenor antworteten.
Im Text der Petition wie auch in einem von ihm entworfenen Video wird fälschlicherweise darauf hingewiesen, dass der Gemeinderat und die Verwaltung planen, fast alle Bäume im Gebiet der Moltke- und Weingartenstraße zu fällen. Das Ganze wird noch mit roten Plastikfolien und Kreuzen umwickelten Bäumen effektvoll in Szene gesetzt. Man traut offensichtlich nicht mehr den Worten der gewählten Räte.
Deshalb ist es völlig befremdlich und unverständlich, dass sich zwei gewählte Vertreter des Gemeinderates als Mitinitiatoren dieser Aktion hervortun und diese Behauptung untermauern. Wenn das so wäre, hätte ich diese Petition auch unterschrieben, offensichtlich scheint hier der Kommunalwahlkampf des nächsten Jahres eine Rolle zu spielen. Da werden übertrieben Ängste geschürt, Wahrheiten verdreht und zielführende Diskussionen bereits im Keime erstickt. Ist das nicht auch eine ähnliche Aktion wie bei der „Letzten Generation“?
Einfach nur noch toll….
Mario Vogt
